Den Autor*innenpreis sprach die Jury Alexandra Badea für ihr Stück THIAROYE, den »dramaturgisch kunstvoll« gebauten ersten Teil ihrer Trilogie AUS DEM SCHATTEN zu: »Die Autorin Alexandra Badea schöpft die Möglichkeiten des Theaters auf brillante Weise aus. In seiner puzzle-artigen Komposition vermittelt THIAROYE den großen historischen Stoff anhand von fünf Figuren und bietet durch die Parallelführung mehrerer Zeitschienen zahlreiche inszenatorische Möglichkeiten. Sparsame Dialoge und kraftvolle Monologe, die ein großer Spannungsbogen verbindet, machen sowohl die geschichtlich-politischen Zusammenhänge als auch die Schicksale Einzelner erfahrbar.«
Den Übersetzer*innenpreis erhielt Sonja Finck – einer breiteren Leser*innenschaft bekannt als deutsche Übersetzerin der Nobelpreisträgerin Annie Ernaux. Sie wurde für ihre Übertragung des Stückes STACHELDRAHT (LES BARBELÉS) von Annick Lefebvre ausgezeichnet. Lefebvre hat für ihre genderfluide Figur, die wir in Echtzeit durch die letzte Stunde ihres Lebens und zugleich einen scharfsichtig bilanzierenden Monolog begleiten, »eine reiche, rhythmisierte, aus Konzept- und Umgangssprache verschmolzene Kunstsprache« gefunden. »Soja Finck«, so die Jury, »vermag es, Lefebvres Musikalität und Rhythmik aufzugreifen und in einem ebenso kunstvoll gestalteten wie gut sprechbaren Deutsch wiederzugeben. Sie löst sich dabei vollständig von der Vorlage, findet ganz eigene Wendungen und Bilder, jedoch ohne ihre übersetzerischen Ideen über das Original zu stellen.«
Und auch das Publikum hat wieder seinen Favoriten gewählt: die Komödie DIE LIEBEN ELTERN (CHERS PARENTS) des Geschwisterpaares Armelle und Emmanuel Patron!
Unser herzlicher Glückwunsch geht an alle Preisträger*innen!