Von Olivier Choinière (Québec) | Übersetzung aus dem kanadischen Französisch von Hinrich Schmidt-Henkel
Regie Gesa Oetting | Videoregie Grigory Shklyar | Dramaturgie Bettina Schuster-Gäb
Mit Barbara Krzoska, Nina Schopka, Lisa Schwindling, Martina Struppek; Sébastien Jacobi, Gregor Trakis, Silvio Kretschmer
Produktion Saarländisches Staatstheater
Eigentlich ist sie gegen den Konsum. Und hat doch kein anderes Thema. Das junge Mädchen äußert sich – pausenlos und emotionalisiert. Zu Mode, Essen, Partnersuche, Kultur, Krieg und Lifestyle. Aber sie ist nicht allein: sie ist Viele. Alle Schauspieler *innen des Stücks sind dieses rebellische und angepasste Wesen zugleich. Drum spricht hier auch eine gesamte Gruppe miteinander die gesamte Gegenwart durch. »Manifest der Jungen Frau« ist ein Stück über Rebellion als Grundhaltung des Systems: sie stürzt nichts ein oder um, sondern ist Teil des Ganzen. Olivier Choinière gelingt eine Art Bungeejumping von Haltungen, ein Testlauf moralischer Amplituden in Speed-dialogischen Sprachkaskaden. Überdreht und doch voller Überzeugung.
Die deutsche Übersetzung wurde gefördert vom Centre des auteurs dramatiques (CEAD) und der Vertretung der Regierung von Québec in Berlin.
Fotos: Astrid Karger