Jury Primeurs

Das Stück Feu la nuit ist komplex wie das Leben. Laura Tirandaz erzählt virtuos mit den Mitteln der Bühne, ohne sich von Gattungsgrenzen beschränken zu lassen. Die Vielschichtigkeit des Textes entsteht durch chorische Erzählpassagen, dramatische Spielszenen, surreale und lyrische Passagen, äußere wie innere Monologe, die in ihrer Mehrperspektivität unserer (Er-)Lebenswelt nahekommen.

Statt einen zentralen Konflikt zu entwickeln, verschränkt die Autorin geschickt Motive miteinander. Mit vielen kleinen Geschichten, die reich an Bildern, Stimmfarben und Registern sind, führt sie uns mühelos hin zu großen Themen wie Freundschaft, Verlust und Trauer und lässt aus der Fülle von Figuren, Situationen und Szenen ein packendes Ganzes entstehen.

Der Fokus des Publikums wandert in diesem Mosaik zwischen den Figuren hin und her, Außen- und Innensichten wechseln sich ab. Die vielen kleinen Schicksale bieten zahlreiche Ankerpunkte für Identifikation und Einfühlung. Laura Tirandaz ist mit diesem einzigartigen Mischgenre ein kleines Bühnenwunder gelungen.

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Mit freundlicher Unterstützung des französischen Ministeriums für Kultur/DGCA

Herzlichen Dank an die Sponsoren und Unterstützer: