Claude Mangen absolvierte seine Theaterausbildung am Luxemburger Musikkonservatorium. Nach seinen Engagements als Schauspieler in Wien und Zürich war er von 1993 bis 2018 Programmdirektor des öffentlich-rechtlichen Kulturradiosenders 100,7 und arbeitete als Schauspieler und Regisseur. Claude Mangen ist Mitglied des Institut Grand-Ducal, Sektion Kunst und Literatur. Seit November 2018 ist er Intendant des Mierscher Theater.
Als Theaterregisseur schreibt erTextcollagen und freie Adaptierungen von bekannten luxemburgischen und ausländischen Theaterstücken, die er auf eigenständige Weise verfremdet und neu interpretiert. Neben der Mehrsprachigkeit dieser Collagen als Ausdruck der Multikulturalität Luxemburgs, wählt Claude Mangen oft ausgefallene Spiel- und Aufführungsorte, die zu seinem Regiekonzept passen.
Claude Mangen inszenierte u.a. Theaterstücke wie Destin/Destination: une tragédie von Jean Portante (1998), Messer in Hennen von David Harrower (2001), Der Kirschgarten von Anton Tschechow (2010) sowie Musicals wie Heute abend: Lola Blau von Georg Kreisler (1998), die West Side Story (2000) und die Dreigroschenoper (2007). 2008 realisierte er das Künstlerprojekt Mischa der Fall über den Schweizer Frauenmörder Mischa Ebner, das mit Tanz-, Musik- und Toneinlagen sowie Videoinstallationen vom Künstlerduo Stoll & Wachall u.a. auch im Ettelbrücker Centre hospitalier neuropsychiatrique aufgeführt wurde. Zum hundertsten Todestag von Gustav Mahler im Jahre 2011 inszenierte er die Hommage Ich bin der Welt abhanden gekommen. Im Escher Theater vereinte er 2012 in einer Bühnenfassung von Bram Stokers Roman Dracula Theater, Tanz, Musik, Video-Projektionen und Magie zu einer spektakulären Vorführung. Mit der Metal-Oper Kveldulf – Der Abendwolf inszenierte er 2015 auf der Seebühne von Insenborn ein isländisches Heldenepos, dessen deutscher Text und musikalische Komposition von Jean-Michel Treinen stammen. Im gleichen Jahr führte er Regie bei dem amerikanischen Musical Call Me Madam von Irving Berlin, und inszenierte 2020 die Oper Dido and Aeneas des englischen Barock-Komponisten Henry Purcell. 2021 inszenierte er Peggy Guggenheim - Woman before a Glass von Lanie Robertson, welches in der Modernen Galerie Saarbrücken mit Edda Petri in der Titelrolle Premiere feierte.
Delphine Edy ist Expertin für zeitgenössisches Theater, ebenfalls Kritikerin und Übersetzerin, und unterrichtet in Vorbereitungsklassen und an der Universität Straßburg. Sie wurde 2018 in Allgemeiner und Vergleichender Literaturwissenschaft (Sorbonne Université) promoviert und hat unter anderem Thomas Ostermeier: explorer l’autre face du réel pour recréer l’œuvre en scène (Presses du réel, 2022) veröffentlicht und die Ausgabe von Pratiques mit dem Titel Théâtre contemporain : Écritures et Représentations (Nr. 191-192, 2021) mitherausgegeben. In zahlreichen Artikel über zeitgenössische Literatur und Theater beschäftigt sie sich mit ethischen, ästhetischen und politischen Fragestellungen. Als Redakteurin für die Kulturzeitschrift Collateral wird sie auch regelmäßig von Theatern eingeladen, um Publikumsdiskussionen und Podiumsrunden zu moderieren. Derzeit arbeitet sie daran, die Verbindungen zwischen Literatur, lebendiger Kunst und Sozialwissenschaften zu erforschen.
Mikaël Serre ist Regisseur, Schauspieler, Performer, Fotograf und Grafiker. Er wurde an der Beaux-Arts in Saint-Étienne und der École Internationale de Théâtre Jacques Lecoq ausgebildet. Bereits mit seinen ersten Inszenierungen bringt er Texte zeitgenössischer Autor*innen auf die Bühne. Entschieden geprägt von seiner grenzüberschreitenden Erfahrung, arbeitet er international und mit künstlerischen Partnern aus verschiedensten Ländern und Kontexten. Und nicht zuletzt ist er Übersetzer für den Verlag L'Arche Editeur und arbeitet bei mehreren Produktionen als Dramaturg und künstlerischer Mitarbeiter mit.
Serre debütierte als Regieassistent am Dramatischen Theater Nischni Nowgorod in Russland und am Ilkhom-Theater in Taschlkent in Usbekistan sowie als Dramaturg am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Anschließend war er assoziierter Künstler bei La rose des vents, Scène nationale Lille métropole, bei La Ferme du Buisson scène nationale de Marne-la-Vallée und bei La comédie de Reims, CDN. Parallel zu seiner Arbeit als Regisseur war er mehrere Jahre lang Theaterkoordinator des Centre national des arts du cirque und arbeitete als Theaterreferent für das Théâtre du Nord (Lille) und La Comédie de Reims. Außerdem hat er viele Jahre lang Amateurtheaterprojekte in ganz Frankreich und im Ausland entwickelt.
Seine Produktionen werden zu zahlreichen Festivals und Theatern eingeladen, wie dem Festival Temps d'Images, Festival PULP, Tanzfestival Pina Bausch, F.I.N.D. Festival Schaubühne Berlin, ImPulsTanz in Wien, Festival NEXT, Tschechow Festival Moskau, Festival a MIL Santiago Chile, Maxim Gorki Theater Berlin, Théâtre National de Chaillot, Comédie de Reims CDN, Théâtre de la Ville Paris, Grand Théâtre Luxembourg, Opéra de Dijon, Opéra national de Lorraine, Theater Trier, Théâtre des 13 vents CDN Montpelier, Théâtre Silvia Monfort, Internationale Schillertage Nationaltheater Mannheim. Seine Inszenierung des Solos A un endroit du début wurde 2021 anlässlich der Verleihung des Goldenen Löwen für Tanz an Germaine Acogny zur Biennale von Venedig eingeladen.
Im Juni 2019 gründet Mikaël Serre mit seinen engsten künstlerischen Partnern die Gruppe Le Fluide Ensemble. Dessen Arbeit baut auf transversalen Formen auf, die die Vielfalt der Ausdrucksmittel, wie sie das Musiktheater, die Oper, die Performance und das Theater bieten können, erforschen und mit ihnen spielen.
arbeitet als Dolmetscherin, Übersetzerin und Übertitlerin für zahlreiche Theater, Festivals und Verlage. Neben ihrer langjährigen Lehrtätigkeit in der Übersetzer:innenausbildung an der Humboldt-Universität zu Berlin veröffentlichte sie mehrere Bücher zum Thema Translation im Theater, zuletzt WELTTHEATER VERSTEHEN (2014) und macht seit 2021 den Podcast Über Übersetzen.
Mit ihrer Firma SPRACHSPIEL überträgt sie fremdsprachige Inszenierungen für Festivals und Gastspiele. Sie ist Mitglied im VDÜ, der DG, von Drama Panorama und ist im Vorstand des ITI Germany.
Dr. Gerda Poschmann-Reichenau, 1969 in München geboren, studierte Theaterwissenschaft, Französisch und Kunstgeschichte in München und Paris, promovierte mit einer Arbeit über zeitgenössische deutschsprachige Dramatik und kam über die Schauspieldramaturgie zum literarischen Übersetzen. Sie übersetzt vor allem Dramatik aus dem Französischen (mit Schwerpunkt Québec), Englischen sowie Italienischen, u.a. von Evelyne de la Chenelière, Rébecca Déraspe und Stefano Massini. Von 2015 bis 2020 lehrte sie an der LMU München im Master-Studiengang "Literarisches Übersetzen". Als freie Dramaturgin arbeitet sie u.a. für die editta braun company Salzburg und fürs TEAMTHEATER München, für das sie seit 2013 in der Reihe TEAMTHEATER.GLOBAL Festivals mit neuen Stücken aus Québec, Brasilien, China und Indien kuratierte. Außerdem ist sie in der Pressearbeit und als Lektorin für Theaterverlage tätig.
Andreas Jandl übersetzt seit 2000 aus dem Französischen und Englischen, vor allem Belletristik und Dramatik. Zu seinen Übersetzungen zählen u.a. Werke von Pascal Brullemans, Daniel Danis, Nicolas Dickner, David Diop, Elisa Shua Dusapin, Mike Kenny und Jennifer Tremblay. Für seine Arbeit wurde er mit dem Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreis (zusammen mit Frank Sievers) und dem Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis ausgezeichnet.
Geboren 1982 in Frankfurt am Main. Alice Buddeberg studierte Schauspielregie an der Theaterakademie Hamburg. Sie inszeniert u. a. am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am Theaterhaus Jena, am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin, am Schauspiel Frankfurt, am Staatstheater Braunschweig, am Schauspiel Hannover sowie am Deutschen Nationaltheater Weimar. 2010 wurde sie mit „Hedda Gabler“ zum Festival Radikal jung eingeladen. 2011 wurde sie mit dem Kurt-Hübner-Preis ausgezeichnet. Von 2013 bis 2016 war Alice Buddeberg Hausregisseurin am Theater Bonn. Ihre Bonner Uraufführung des Theatertextes „Bilder von uns“ von Thomas Melle wurde zu mehreren Festivals eingeladen. Weitere Einladungen erhielten ihre Inszenierungen zum Heidelberger Stückemarkt, zu den Mülheimer Theatertagen, den Autorentheatertagen Berlin, zum NRW-Theatertreffen und zu den Ruhrfestspielen.
Am Saarländischen Staatstheater entwickelte und inszenierte Alice Buddeberg in der Spielzeit 2020/21 „Puck träumt eine Sommernacht“ nach William Shakespeare „Ein Sommernachtstraum“ und eröffnete die Spielzeit 2022/23 in der Alten Feuerwache mit einer Inszenierung von Jean Racines „Berenike“.
ist seit 2003 Professorin für Romanistik an der Universität des Saarlandes. Eines ihrer Spezialgebiete betrifft das französische Theater und seine modernen Inszenierungen. Mit der studentischen Theatergruppe Le Pont hat sie selbst Stücke in französischer Sprache inszeniert. Als Präsidentin der Deutsch-Französischen Hochschule setzte sie sich besonders für die deutsch-französische Kooperation ein. Auch in ihrer Funktion als Mitglied der Académie de Berlin, die sich der deutsch-französischen Freundschaft gewidmet hat, und im Beirat der Stiftung für die deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit engagiert sie sich für den Kulturaustausch mit Frankreich. Sie wurde 2016 vom französischen Präsidenten zum Chevalier de la Légion d’honneur ernannt.
begann seine dramaturgische Tätigkeit 1988 am Schlosstheater Moers. Nach fünf Spielzeiten wechselte er 1993 in die Schauspieldramaturgie der Nationaltheaters Mannheim. 1996 engagierte ihn Rainer Mennicken an das Stadttheater Konstanz. Dort war er Mitorganisator des 1. Europäischen Kinder- und Jugendtheatertreffens TRIANGEL und künstlerischer Leiter des Autoren-Festivals NEUE SZENE 2000. Von 2001 bis 2004 war er Leitender Dramaturg am Oldenburgischen Staatstheater und wechselte 2004 er als Schauspieldirektor und Chefdramaturg an das Stadttheater Gießen. Nach vier Spielzeiten folgte ein Engagement als Geschäftsführender Dramaturg am Hans Otto Theater Potsdam. Von 2009 bis 2014 war Hanke Schauspieldirektor des Südthüringischen Staatstheaters in Meiningen. In der Spielzeit 2014/15 arbeitete er als Schauspieldramaturg am Landestheater Coburg, wo er das 1. Coburger Autorenforum für junge Dramatik leitete – und als Gastdramaturg am Vorarlberger Landestheater Bregenz. In der Spielzeit 2015/16 führte er die Geschäfte der Dramaturgie am Landestheater in Bregenz und vertrat den Intendanten während dessen Abwesenheit.
Seit Dezember 2016 ist Dirk Olaf Hanke Verlagsleiter des Drei Masken Verlags in München.
Der Drei Masken Verlag ist einer der ältesten Theaterverlage Deutschlands und gehört zu den renommierten und traditionsreichen Verlagen seiner Branche. Die Werke großer Autoren des 20. Jahrhunderts stehen für die Tradition und lebendige Gegenwart des Bühnenverlages – wie August Strindberg, Frank Wedekind, Marcel Pagnol, Karl Schönherr, Karl Valentin, Peter Hacks und viele mehr, sowie eine Reihe von neueren Übersetzungen moderner oder klassischer Autoren. Die Entdeckung zeitgenössischer Dramatikerinnen und Dramatiker steht nach wie vor im Mittelpunkt der Verlagsarbeit. Hierfür steht eine neue Generation von deutsch- und fremdsprachigen Autorinnen und Autoren sowohl im Kinder- und Jugendtheater als auch im Erwachsenentheater.